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Cradle to Cradle im Bauwesen: Die nachhaltige Revolution

Wegwerfgesellschaft war gestern. Das gilt mit der zunehmenden Bedeutung des Cradle to Cradle-Prinzips (C2C-Prinzip) auch im Bauwesen. Denn ein allzu sorgloser Umgang mit Baustoffen und Materialien im technischen Kreislauf schadet nicht nur dem Nachhaltigkeitsgedanken, sondern kostet in Zeiten teurer Rohstoffe auch bares Geld.


Im Kern steht dabei die Vision, den Ressourcenverbrauch radikal zu reduzieren und Produkte von Anfang an so zu gestalten, dass sie in geschlossenen Kreisläufen funktionieren. Diese Philosophie zielt darauf ab, eine nachhaltige Harmonie zwischen Ökonomie und Ökologie zu schaffen, indem sie den gesamten Lebenszyklus eines Produktes neu denkt und reorganisiert.


Wir beleuchten die Grundlagen des Cradle to Cradle-Prinzips im Bauwesen und zeigen, wie diese Herangehensweise Bauprozesse nachhaltig verändert und damit neue Maßstäbe für Qualität und proaktiven Umweltschutz in der Baubranche setzt.


Das Wichtigste in Kürze

  • Cradle to Cradle im Bauwesen bedeutet einen fundamentalen Wandel hin zu nachhaltigen Baupraktiken.
  • Das Prinzip überträgt Maßstäbe der Kreislaufwirtschaft auf Bauprozesse und die dabei verwendeten Materialien.
  • Digitale Werkzeuge erleichtern präzise Überwachung, Ressourcenverwaltung und effiziente Koordination.

Was ist das Cradle to Cradle-Prinzip im Bauwesen?


Das Cradle to Cradle-Prinzip (Wiege zu Wiege) im Bauwesen, das seine Wurzeln in der Arbeit des deutschen Chemikers Michael Braungart und des amerikanischen Architekten William McDonough hat, steht für eine radikale Neugestaltung unserer Bauprozesse.


Dieses Konzept, das in ihrem gemeinsamen Werk „Cradle to Cradle: Remaking the Way We Make Things” erstmals ausgeführt wurde, ist nicht nur eine Designphilosophie, sondern eine Umweltethik und eine praktische Methodik für die Kreislaufwirtschaft im Bauwesen. 


Im Fokus steht dabei die Idee, Gebäude und Materialien so zu entwerfen und zu nutzen, dass sie nach ihrem Lebenszyklus vollständig in andere Prozesse eingegliedert oder in die Natur zurückgeführt werden können, ohne schädliche Auswirkungen zu hinterlassen.


Ganzheitlich denken, konkret gestalten


In seiner Anwendung im Bauwesen fordert das Cradle to Cradle-Prinzip zu einem Umdenken auf, das über traditionelle Nachhaltigkeitsansätze hinausgeht. Es geht darum, Gebäude nicht nur als isolierte Strukturen zu betrachten, sondern als integrierte Bestandteile eines größeren ökologischen und wirtschaftlichen Systems.


Dies bedeutet beispielsweise, dass Baumaterialien nicht nur auf ihre Umweltverträglichkeit hin ausgewählt werden, sondern auch hinsichtlich darauf, wie Bauschutt und Abfälle am Ende ihrer Nutzung recycelt oder sicher in die Umwelt zurückgeführt werden können.


Wie funktioniert es?


Die Umsetzung des Cradle to Cradle-Prinzips im Bauwesen braucht vor allem eines: Mut zum Umdenken. Denn in der Praxis revolutioniert es die Art und Weise, wie wir bauen und wohnen. Aber wie kann dieses anspruchsvolle Konzept in der Baupraxis realisiert werden?

 

Schlüsselaspekte Beschreibung
Nachhaltige Materialauswahl Umweltfreundliche, wiederverwertbare Materialien
Demontierbares Design Gebäudeentwurf mit Fokus auf spätere Trennbarkeit und Wiederverwendung der Komponenten
Energie- und Ressourceneffizienz Nutzung erneuerbarer Energien und Minimierung des Energieverbrauchs
Effizientes Wassermanagement Wassersparender Sanitärplan und Kreislaufsysteme
Lebenszyklus-Betrachtung Berücksichtigung aller Phasen von der Planung bis zum Abriss
Soziale Verantwortung Faire Arbeitsbedingungen und ethische Praktiken in der Lieferkette



Was sind die Vorteile des Cradle to Cradle-Prinzips?
 

Die Vorzüge sind weitreichend, denn sie bieten eine neue Perspektive auf Nachhaltigkeit und Effizienz. Kern des Ansatzes ist immer die Idee, dass kein Abfall entsteht – alles ist grundsätzlich eine Ressource für etwas Neues.

  • Umweltschutz: Durch die Vermeidung von Abfall und die Wiederverwendung von Materialien trägt Cradle to Cradle im Bauwesen wesentlich zum Schutz der natürlichen Ressourcen und zur Verringerung der Umweltbelastung bei.
  • Wirtschaftliche Effizienz: Indem Materialien und Produkte für eine wiederholte Nutzung konzipiert werden, entsteht ein effizienterer und kostensparender Produktionskreislauf.
  • Innovationsförderung: Dieses Prinzip ermutigt zu kreativen Lösungen und neuen Technologien, die sowohl ökologisch als auch ökonomisch nachhaltig sind.
  • Verbesserte Produktqualität: Produkte, die nach dem Cradle to Cradle-Prinzip entworfen werden, sind oft langlebiger und qualitativ hochwertiger, da sie für einen langfristigen Lebenszyklus konzipiert sind.
  • Kreislaufwirtschaft: Dieser Ansatz ist ein grundlegender Baustein für die Etablierung einer echten Kreislaufwirtschaft, die Ressourcen schont und nachhaltiges Wachstum fördert.


Fazit – Take-make-waste war gestern – C2C ist die Zukunft


In der Vergangenheit funktionierte das Bauwesen vor allem nach dem Prinzip „take-make-waste”. Verwendete Materialien waren dabei vorwiegend Verbrauchsgegenstände und am Ende ihrer Nutzung nur noch eines: nutzloser Müll. Das Cradle to Cradle-Prinzip markiert im Bauwesen hingegen einen Wendepunkt hin zu nachhaltigeren Baupraktiken, indem es Kreislaufsysteme und Ressourcenschonung in den Fokus rückt.


Bei der konkreten Umsetzung des Konzepts spielen digitale Werkzeuge wie Viewpoint Field View und Viewpoint for Projects eine entscheidende Rolle. Sie ermöglichen eine präzise Überwachung und Verwaltung der Bauprozesse.


Viewpoint for Projects ist ein umfassendes Projektmanagement-Tool, das nicht nur reibungslose BIM-Workflows ermöglicht, sondern auch die Koordination zwischen verschiedenen Projektbeteiligten optimiert. Es unterstützt Teams dabei, insgesamt effizienter zu arbeiten und Ressourcen bestmöglich einzusetzen – ein wesentlicher Faktor für die Umsetzung der Cradle to Cradle-Philosophie.


Die konkrete Übersetzung der planerischen Vorgaben gelingt mit Viewpoint Field View – einem leistungsstarken Tool zur Baustellenüberwachung und Dokumentation. Es ermöglicht die präzise Erfassung und Verfolgung von Materialien und Arbeitsabläufen direkt vor Ort. 


Beide Tools geben Unternehmen leistungsstarke Instrumente an die Hand, um nicht nur nachhaltig zu planen, sondern auch in der Praxis mit Cradle to Cradle im Bauwesen einen gewaltigen Schritt in Richtung nachhaltiger Bauprozesse zu gehen.